Im Bericht „Doppelte Sicherung bei Ihren Hausgeldern“ vom Dezember 2014 berichtete die Wohnbau Service im WEGinfo 3/2014 bereits über den Fall des offensichtlichen Missbrauchs von Hausgeldern durch eine Hausverwaltung in Königswinter bei Bonn. Zu diesem Zeitpunkt war der Fall bereits seit einem Jahr aufgedeckt, und immer noch sind die Eigentümer im Ungewissen, ob sie ihr Geld jemals wieder zurückbekommen.
Die Hausverwaltung legte Konten auf ihren Namen an und verteilte die Hausgelder und Rücklagen mehrerer WEGs darauf, buchte die Gelder mehrfach kreuz und quer durcheinander, sodass heute kaum mehr nachvollziehbar ist, welche Summen zu welcher WEG gehören. Über diese Konten liefen einige Überweisungen und Lastschriften des Verwalters, die nichts mit der Verwaltung der WEG-Anlagen zu tun hatten – eine absolut unübliche Geschäftspraxis. Daher machen die Eigentümer nun der kontoführenden Bank Vorwürfe, nicht eher auf das unkorrekte Verhalten der Hausverwaltung reagiert zu haben. Besonders misslich wird die Lage, da die Eigentümer keine Chance haben, auf die Treuhandkonten direkt zuzugreifen. Es geht um Beträge in Millionenhöhe.
Mit der Zuordnung der Beträge, die mittlerweile auf einem Sperrkonto liegen, ist derzeit eine Anwaltskanzlei betraut, die ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen hat. Da nicht auszuschließen ist, dass Gelder nicht nur verschoben, sondern veruntreut wurden, ist völlig unklar, wie viel von dem ehemals eingezahlten Geld überhaupt noch da ist.
Da die betroffene Bank keinerlei Kooperationswillen zeigt und die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen des Falles immer noch nicht abgeschlossen sind, könnte sich die Klärung noch unabsehbar hinziehen.