Gefahren von Wärmedämmung: Kritik häufig unbegründet – Teil 1

© Dreadlock - Fotolia
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In den vergangenen Monaten war häufig im Zusammenhang mit Wärmedämmung Kritik zu hören: Ist Wärmedämmung sinnvoll? Lohnt sich Wärmedämmung überhaupt? Viele Wohnungseigentümer schrecken vor der Sanierungsmaßnahme zurück, weil sie Risiken und Gefahren fürchten. Viele der Ängste beruhen allerdings auf Irrtümern und sind oft unbegründet.

Wärmedämmung in der Kritik: Erhöhung der Brandgefahr?
Häufig wird an Wärmedämmung Kritik geübt, weil sie angeblich die Brandgefahr eines Hauses erhöht. Doch das ist zu pauschal. Die Dämmstoffe Mineral- und Steinwolle sowie Mineralschaumplatten sind beispielsweise gar nicht brennbar. Anders sieht es zwar bei Polystyrol aus, einem Material, das häufig in Wärmedämmverbundsystemen verarbeitet und bei den meisten Häusern zur Dämmung verwendet wird. Wenn jedoch beim Bau oder der Sanierung die Brandschutzbestimmungen vorschriftsmäßig beachtet werden, besteht kein erhöhtes Risiko. Ein zusätzlicher Brandriegel aus Mineralwolle kann die Ausbreitung eines Brandes erheblich einschränken. Bei den Hausbränden in Deutschland innerhalb der vergangenen Jahre fielen Brände durch Wärmedämmung kaum ins Gewicht.

Wärmedämmung: Kein erhöhtes Schimmelrisiko
Ein anderer weit verbreiteter Irrtum ist, dass sich an wärmegedämmten Wänden schneller Schimmel bilde. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Wenn feuchtwarme Luft an kalten Innenwänden abkühlt, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum. Dadurch entsteht Schimmel. Ausreichend dichte Wärmedämmung hält jedoch die Wandinnenflächen warm. Das steigert nicht nur den Wohnkomfort, sondern verringert auch die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung. Die Kritik ist also unbegründet – Wärmedämmung ist sinnvoll, um Schimmelbildung vorzubeugen

Außenwände müssen luftdicht sein
Auch die Behauptung, dass Häuser nicht zu dicht sein dürften, ist falsch. Im Gegenteil: bei Fugen und undichten Stellen in der Mauer ist besondere Vorsicht geboten – es droht ein Bauschaden. Denn im Winter gelangt durch Fugen feuchtwarme Luft nach draußen, die sich so abkühlt und in den Hohlräumen zu Schimmelbildung führen kann. Das ist besonders gefährlich: Da man den Schimmel von außen nicht sieht, kann man ihn auch nicht entfernen.

Außenwände sollten also dicht sein, denn es ist auch ein weit verbreitetes Gerücht, dass Wände atmen müssten und zu dichte Dämmung dies verhindere. Doch das ist nicht korrekt, im Idealfall sind Wände luftdicht. Lüften über Fenster und Klimaanlagen ist für den Luftaustausch im Raum vollkommen ausreichend.

Im zweiten Teil der Serie erfahren Sie mehr zu Themen: Ist die Wärmedämmungs-Kritik begründet? Ist Wärmedämmung sinnvoll? Lohnt sich Wärmedämmung?

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