Blei im Trinkwasser: Niedrigerer Grenzwert ab Dezember 2013

© Eisenhans - Fotolia
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Der Gesetzgeber senkt in der Trinkwasserverordnung den zulässigen Höchstwert für Blei im Trinkwasser: Während bislang 0,025 Milligramm Blei pro Liter erlaubt waren, dürfen künftig nur noch 0,01 Milligramm pro Liter enthalten sein. Stärker belastetes Wasser darf nicht mehr getrunken werden. Der Grund für die Gesetzesänderung: Blei im Trinkwasser ist gesundheitsschädlich. Besonders gefährlich ist das Schwermetall für Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere. Die Änderung, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt wurde, gilt ab dem 1. Dezember 2013. Eigentümer müssen sich informieren und bei Blei im Wasser rechtzeitig aktiv werden.

Blei im Trinkwasser? Laboruntersuchung gibt Aufschluss über Bleigehalt
Wie können Eigentümer wissen, ob das Wasser in ihrem Haus mit Blei verseucht ist? In Süddeutschland sind Bleileitungen zur Wasserversorgung wegen des Gesundheitsrisikos bereits seit 1878 untersagt. Hier sind also auch ältere Gebäude weniger häufig betroffen. Bei älteren Häusern in Nord- und Ostdeutschland ist jedoch Vorsicht geboten: Wenn sie vor 1973 errichtet wurden, können noch Bleirohre verwendet worden sein. Bei Gebäuden, deren Baujahr vor 1945 liegt, ist es sogar wahrscheinlich. Natürlich besteht aber auch hier die Möglichkeit, dass die Bleileitungen bereits ersetzt wurden.
Wenn Eigentümer sich nicht sicher sind, ob die Wasserleitungen der eigenen Immobilie aus Blei bestehen, empfiehlt sich zunächst ein einfacher Selbsttest. Dazu genügt es, die Wasserrohre kurz vor der Wasseruhr zu untersuchen: Da Blei ein sehr weiches Metall ist, lassen sich Bleileitungen mit einem Messer leicht einkerben. Die genaue Menge an Blei im Wasser kann allerdings nur eine Laboruntersuchung bestimmen.

Keine Alternative zum Austausch von Bleileitungen bei zu hohem Bleigehalt
Werden im Gebäude noch Bleirohre genutzt, führt am Austausch der Leitungen kein Weg vorbei. Wie der Eigentümerverband Haus & Grund mitteilt, ist eine Sanierung von Bleileitungen nicht sinnvoll. Der Verband Privater Bauherren aus Köln empfiehlt verschiedene Alternativen zu Blei: Kunststoffe sind besonders kostengünstig und gesundheitlich unbedenklich, ebenso wie Kupfer. Das Metall ist für Leitungen innerhalb des Hauses sehr beliebt. Edelstahl ist besonders langlebig und ist daher ist die beste, jedoch auch die teuerste Wahl.
Der Austausch der Bleileitungen bei zu viel Blei im Wasser ist im Übrigen keine Modernisierungs-, sondern eine Instandsetzungsmaßnahme. Der Eigentümer kann die Kosten deswegen nicht auf die Mieter umlegen. Er muss jedoch handeln, da er sich strafbar macht, wenn er die Mieter fahrlässig oder sogar vorsätzlich mit Wasser mit erhöhtem Bleigehalt versorgt. Auch das regelt die Trinkwasserverordnung. Eigentümer müssen also rechtzeitig die erforderlichen Schritte einleiten, um die Qualität des Wassers zu testen und, bei zu viel Blei im Wasser, die Leitungen auszutauschen.

Blei: beliebt in der Industrie, schlecht für die Gesundheit
Blei ist ein Schwermetall, das in der Industrie gerne genutzt wird. Wegen seines hohen Gewichtes wird Blei häufig zum Beschweren verwendet, zum Beispiel für Taucherausrüstungen. Weitere Vorteile von Blei, die es für die Industrie interessant machen, sind der niedrige Schmelzpunkt und die leichte Verarbeitungsfähigkeit von Blei. Den größten Bedarf an Blei hat die Automobilindustrie: Fahrzeugkarosserien werden häufig mit Blei ausgebessert. Auch in der Medizin findet Blei Verwendung: Da das Metall ab einer bestimmten Dicke vor Gamma- und Röntgenstrahlung schützt, wird Blei gerne in der Nuklearmedizin eingesetzt.
Bei allen Vorteilen von Blei für die Industrie darf jedoch nicht vergessen werden: Blei ist, wie bereits erwähnt, sehr giftig. Eine Vergiftung mit Blei kann unter anderem zu Störungen der Blutbildung oder des Nervensystems führen. Auch sehr geringe Mengen von Blei können bereits gesundheitsgefährdend sein, wenn der Mensch sie regelmäßig aufnimmt. Aus diesem Grund ist bei Blei im Trinkwasser besondere Vorsicht geboten und in der Trinkwasserverordnung ein Grenzwert für Blei festgesetzt.

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