Warmwasserversorgung in Wohnimmobilien: Zentral oder dezentral?

© kreativloft GmbH - Fotolia
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Bei der aktuell herrschenden Kälte möchte wohl niemand auf den Genuss einer warmen Dusche oder eines heißen Bades verzichten. Doch Wasser zu erhitzen kostet Energie und damit Geld. Viele Immobilieneigentümer fragen sich angesichts steigender Energiepreise, mit welcher Methode sie die Versorgung mit Warmwasser am günstigsten und zuverlässigsten regeln können: zentral mit einem Wasserspeicher oder dezentral mit einem Durchlauferhitzer?

Hohe Zuverlässigkeit mit zentraler Wasserversorgung
Eine zentrale Warmwasserversorgung funktioniert über zwei Leitungsnetze im Gebäude, eines für Warm- und eines für Kaltwasser. Im Kessel der Heizungsanlage wird das Wasser mit Hilfe von Gas, Heizöl oder Holzpellets erwärmt und in einem Behälter gesammelt, bis es von den Bewohnern des Hauses benötigt wird. Das hat den Nachteil, dass das warme Wasser teilweise über lange Distanzen durch Leitungen zum Wasserhahn oder zur Dusche transportiert werden muss. Nach Angaben der Initiative Wärme+ in Berlin gehen durch die Speicherung des Wassers und den Transport durch das Wohngebäude 40 Prozent der Energie verloren, die für die Wassererwärmung insgesamt gebraucht wird. Eine gute Dämmung kann die Verluste jedoch deutlich reduzieren.

Zentral erhitztes Wasser hat den Vorteil, dass überall in der Wohnung genug davon zur Verfügung steht – auch wenn zum Beispiel in Küche und Bad gleichzeitig warmes Wasser benötigt wird. Dagegen ist dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) zufolge bei einem Durchlauferhitzer die Menge des bereit gestellten Warmwassers pro Minute begrenzt und der Zugang dazu in der Regel nur an einer Stelle der Wohnung möglich. Besonders für Familien eignet sich deshalb eher eine zentrale Warmwasserversorgung.

Durchlauferhitzer: Effiziente Wassererwärmung ohne Legionellengefahr
Durchlauferhitzer haben jedoch auch Vorteile: Die Geräte, die entweder mit Strom oder Gas betrieben werden, erhitzen das Trinkwasser unmittelbar an den Zapfstellen. Sie erwärmen es nur dann, wenn wirklich warmes Wasser gebraucht wird. Moderne elektronische Durchlauferhitzer sind sehr energieeffizient und damit kostengünstig. Zudem liefern sie das Wasser häufig genau in der gewünschten Temperatur. Durchlauferhitzer ersparen Wohnungseigentümern außerdem Probleme mit Legionellen: Diese können sich nicht vermehren, wenn das Wasser direkt an der Zapfstelle erwärmt wird. Für WEG-Verwalter und Wohnungseigentümer, die ihre Wohnung vermieten, bieten Durchlauferhitzer den Vorteil, dass die Nebenkostenabrechnung erheblich leichter vonstatten geht als bei der zentralen Warmwasserversorgung.

Nach welcher Methode Wasser in einem Wohngebäude erhitzt wird, richtet sich jedoch nicht nur nach den persönlichen Bedürfnissen der Wohnungseigentümer, sondern vor allem nach den baulichen Voraussetzungen des Gebäudes. Der Beratungsgesellschaft co2online zufolge kann es in manchen Fällen ratsam sein, beide Methoden zu kombinieren. Wenn zum Beispiel ein Gäste-WC weit vom Speicher entfernt liegt und das Wasser folglich über eine lange Distanz transportiert werden müsste, kann ein Durchlauferhitzer helfen, Energieverluste durch den langen Transport zu vermeiden.

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