Mehr als 32.000 Blockheizkraftwerke (BHKW) gibt es Deutschland – mit stetig steigender Tendenz. 6.000 BHKW wurden allein in 2014 in Betrieb genommen. Und das nicht ohne Grund: die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme kann mit Hilfe eines Wärmetauschers als Heizwärme genutzt werden. Dadurch haben moderne BHKW-Anlagen einen Wirkungsgrad von 80 – 95 %. Das senkt nicht nur die Kosten für Wärme und Strom, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei. Die Wohnbau Service Bonn, eine bundesweit tätige Verwalterin von Eigentumswohnungen mit mehr als 40 Jahren Erfahrung, informiert über die Umstellung der Heiztechnik bei Miet- und Eigentumswohnanlagen auf Blockheizkraftwerke.
Bonn, 31. Juli 2015 Die neue Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare Energien Gesetz EEG lenken den Blick auf die möglichst effiziente Nutzung der Primärenergie. Im Gegensatz zu einem Heizwerk, welches ausschließlich Wärme eigens für die Warmwasserversorgung und die Raumbeheizung erzeugt, liefert ein Blockheizkraftwerk darüber hinaus auch noch Strom. Dieser kann zum einen vom Betreiber des BHKW selber genutzt, aber auch in das Stromnetz eingespeist werden. Häufig mit Erd- oder Biogas wird ein Motor betrieben, der mittels Generator die entstehende Energie in Strom umwandelt. Gleichzeitig kann die anfallende Abwärme durch einen Wärmetauscher als Heizenergie genutzt werden. Diese Doppelnutzung macht das BHKW mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 % ausgesprochen effizient und klimafreundlich.
Kleine sogenannte Nano-BHKW für Ein- bis Zweifamilienhäuser sind aufgrund ihrer geringeren Leistung und ihrer verhältnismäßig hohen Anschaffungskosten weniger wirtschaftlich als Mini-BHKW oder reguläre BHKW. Mit einer elektrischen Leistung von 50 KW bis 5 MW können (Groß-)BHKW nicht nur größere Mehrfamilienhäuser sondern mitunter auch ganze Wohnblocks oder Siedlungen mit Wärme und Strom versorgen. Daher sollten sich WEG-Verwalter und Wohneigentumsgemeinschaften verstärkt mit dem Thema der dezentralen und quartiersbezogenen Energieversorgung befassen, rät Thomas zur Oven, Geschäftsführer der Wohnbau Service Bonn, die bundesweit mehrere tausend Eigentumswohnungen verwaltet. „Der Quartiersbezug bei der Umstellung der Energieversorgung liegt klar im Trend und spiegelt sich auch bei den Förderprogrammen der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW und anderen Förderquellen wider“, betont zur Oven. So bezuschusst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA die Beratung von Bauherren und WEG-Gemeinschaften, die die energetische Modernisierung ihrer Wärmeversorgung mit Contracting-Modellen in Erwägung ziehen.
Die Wohnbau Service Bonn GmbH kann auf umfangreiche eigene Erfahrungen zurückgreifen. In der ehemaligen Siemens-Siedlung in Erlangen betreibt die Wohnbau Service ein kleines Blockheizkraftwerk für rund 30 Wohnungen und speist den erzeugten Strom ins öffentliche Netz ein. 2012/2013 modernisierte sie ein Heizwerk in Koblenz, das fast 1.000 Wohnungen mit Heizwärme versorgte und rüstete es zusätzlich mit einem BHKW aus. Ermöglicht wurde der Einbau des Blockheizkraftwerkes in Koblenz durch einen Kooperations-Vertrag, der mit der Energieversorgung Mittelrhein EVM abgeschlossen wurde. Für die Bewohner der Koblenzer Siedlung ist die Umstellung nicht nur kostenneutral, sie profitieren durch geringere Fernwärmekosten von der Umstellung. Der Einbau eines BHKW in das Heizwerk Heiderhof in Bonn-Bad Godesberg, welches über 2.000 Haushalte mit Wärme versorgt, ist noch für 2015 geplant – ebenfalls mit einem Profipartner aus der Versorgerbranche.
Das dahinter stehende Kooperationsprinzip beruht auf dem Grundsatz „Jeder Partner macht das, was er am besten kann.“ Ein Wohnungsunternehmen bzw. WEG-Verwalter wie die Wohnbau Service definiert den Energiebedarf, engagiert sich für den gebäudetechnischen Klimaschutz und achtet gleichzeitig im Interesse ihrer Mieter und Eigentümer auf Kostenstabilität. Ein Energieversorger wie die EVM aus Koblenz baut und betreibt die Blockheizkraftwerke dann in Eigenregie.
Unabhängig von den konkreten Beispielen der Wohnbau Service kann sich eine Kooperation aber auch auf die Finanzierung des Gesamtprojekts erstrecken. Contracting – so der Fachbegriff – unterstützt gerade jene WEG-Gemeinschaften, die zu wenige Rücklagen angespart haben, um die kostspieligen Umbaumaßnahmen selbst zu finanzieren. Das Prinzip: Der Contractor – häufig ein spezialisierter Dienstleister aus der Energieversorgerbranche oder ein Tochterunternehmen eines Heizkostenverteilers – bringt zusätzlich zu seinem fachlichen Know-How auch die Finanzmittel für die Investitionskosten der Umrüstung mit. Der Bauherr bzw. die Wohneigentümergemeinschaft spart sich auf diese Weise die Vorfinanzierung der Gesamtinvestition, bindet sich allerdings häufig auf mehr als zehn Jahre an den Partner. Dieser betreibt die neue Anlage, kauft die Energie zu günstigen Großhandelskonditionen ein und behält neben einer Managementgebühr einen Teil der Effizienzgewinne durch die neue Anlage als Gewinn ein. „Contracting ist allerdings komplex, sodass ein solches Projekt ohne kompetenten Verwalter und gegebenenfalls in Kooperation mit einem beratenden Ingenieurbüro vor allem für Eigentümergemeinschaften mit großen Risiken verbunden ist“, sagte zur Oven.