Gefahren von Wärmedämmung: Kritik häufig unbegründet – Teil 2

© Ingo Bartussek - Fotolia
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In den vergangenen Monaten war häufig im Zusammenhang mit Wärmedämmung Kritik zu hören: Ist Wärmedämmung sinnvoll? Lohnt sich Wärmedämmung überhaupt? Viele Wohnungseigentümer schrecken vor der Sanierungsmaßnahme zurück, weil sie Risiken und Gefahren fürchten. Viele der Ängste beruhen allerdings auf Irrtümern und sind oft unbegründet.

Wärmedämmung sinnvoll auch bei dicken Außenwänden – U-Wert des Baustoffes ist entscheidend
Die Kritik, Wärmedämmung sei bei dicken Außenwänden nicht notwendig, ist unbegründet. Denn Experten empfehlen Wärmedämmung gerade bei älteren Gebäuden, die noch nicht nach modernen energetischen Standards gebaut wurden. Da gerade Altbauten jedoch meist dickeres Mauerwerk haben, sind Eigentümer oft unsicher, ob Dämmmaßnahmen überhaupt notwendig sind. Für die Dämmleistung ist jedoch nicht die Dicke der Wand ausschlaggebend, sondern der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) des Materials. Er wird in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) angegeben. Der Wert misst den Wärmestromdurchgang durch ein Material, wenn auf beiden Seiten unterschiedliche Temperaturen herrschen. Das heißt: je höher der U-Wert eines Baustoffes, desto schlechter ist seine Dämmeigenschaft. Eine Betonaußenwand von 25cm Dicke hat beispielsweise einen U-Wert von 3,3W/m²K, eine Außenwand aus Mauerziegeln von 17,5 cm und einer Wärmedämmung mit Polyurethan-Hartschaum (PUR) hingegen nur 0,32 W/m²K. Auch eine dicke Außenwand kann also gegen eine dünne, aber gedämmte Wand nicht bestehen.

Lohnt sich Wärmedämmung? – Zustand des Gebäudes und Sanierungskosten sind entscheidend
Für den Eigentümer ist außerdem wichtig, ob die Wärmedämmung seines Hauses sich finanziell lohnt. Ob und wann eine Sanierung sich rechnet, kann unterschiedlich lange dauern und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie viel Geld der Eigentümer letztlich einsparen kann, ist vor allem vom Zustand des Gebäudes vor Beginn der Dämmmaßnahmen und den Kosten der Sanierung abhängig. Daneben spielt die Entwicklung der Energiepreise eine Rolle. Um die Kosten möglichst gering zu halten ist es ratsam, die Dämmarbeiten mit anderen fälligen Sanierungs- oder Renovierungsmaßnahmen zu verbinden. Für Eigentümergemeinschaften bedeutet das: Häufig ruft zwar das Thema Wärmedämmung Kritik von Miteigentümern hervor – Wärmedämmung kann jedoch sinnvoll sein, wenn der Zeitpunkt stimmt und der Zustand des Hauses und die Dämmungskosten eine wirtschaftliche Sanierung ermöglichen.

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